Die Sendung "Während du schliefst" ist zu Gast bei der Feuerwehr. Sie haben eine Drehgenehmigung die Feuerwehr live begleiten zu dürfen. Und die Moderatorin Angela (Manuela Velasco) und ihr Kameramann Pablo (Manuel Bronchud) haben Glück gehabt. Denn nach langer Wartezeit und zahlreichen Interviews ertönt der Alarm. Der Alarm führt den Feuerwehrmann Manu (Ferran Terraza), einen Kollegen, samt Angela und Pablo in ein altes Haus. Auch die Polizei ist schon vor Ort, eine alte Frau habe in ihrer Wohnung bestialisch geschrien. Die Tür der Wohnung wird eingetreten, sofort greift die alte Frau einen Polizisten, auch Manus Kollege wird kurz darauf getötet. Plötzlich ist auch das ganze Haus von aussen abgeriegelt. Die Gesundheitsbehörde ist eingeschaltet worden und hält die Einwohner samt Angela und Pablo dort fest. In dem großen Haus scheint sich ein Virus ausgebreitet zu haben, welches die Menschen in blutrünstige Bestien verwandelt. Eine schier aussichtslose Hetzjagd durch das Haus beginnt.
Neuester Gruselschocker von Könner Jaume Balagueró, der schon mit "The Nameless, Darkness" auf sich aufmerksam machte und mit "Fragile" sogar einen Geisterfilm kreierte, der auch mir gefallen hat. "Rec" (Aufnahmetaste) ist eine Art "Blair Witch Projekt", wie ich finde aber wesentlich besser. Wir sehen den gesamten Film durch die Kamera von Kameramann Pablo. Für mich war das eigentlich der Hauptgrund den Film gar nicht anzuschauen, aber das Gewackel ist nicht so schlimm wie befürchtet. Pablo ist meist immer im Geschehen und auch in dunklen Räumen ist etwas zu erkennen, nebst einigen blutigen Details. Das sich Jaume hier an die Realität krallt, gibt es leider auch Ton, sowie Bildaussetzer, was etwas zuviel des Guten ist.
Storytechnisch hat man sich von diversen Werken wie "Dawn of the Dead" oder "28 Days Later" inspirieren lassen, was zumindest die Grundidee angeht. Auch hier verwandeln sich Menschen, durch einen unbekannten Virus in Zombies. Leider kann Jaume keine plausible Erklärung bieten. Erst in den letzten fünf Minuten wird die Ursache einigermaßen erklärt, jedoch mit dicken Lücken.
Zusätzlich hat der 75 Minuten kurze "Rec" Probleme auf Touren zu kommen. In der ersten Halbzeit ist nicht viel los, auch spannungsmäßig nicht. Man sieht massig Interviews, lernt alle Charaktere kennen. Auch hier arbeitet Jaume sehr realitätsnah, denn die Darsteller sind keine Edelmimen und verhalten sich wirklich wie Menschen in Panik. Das daraus resultierende Gekreische ist manchmal nervig, doch irgendwann ist das vergessen, denn das große Sterben geht bald los. Einer nach dem Anderen wird infiziert, auch der eintreffende Gesundheitsinspektor verschlimmert die Lage nur. Nur durch Speichel, durch einen Biss, ist man sofort infiziert. Bald gibt es keine Räume mehr wo man sich verschanzen kann, die Zahl der Infizierten steigt drastisch und "Rec" läuft auf ein ultraspannendes Finale hinaus, welches leider ungefähr wie "Blair Witch Projekt" endet.
Gerade durch die Kameraperspektive herrscht hier Gruselgarantie, aber man muss sich ein Weilchen gedulden bis "Rec" in Fahrt kommt. Auch strapazieren manche Darsteller, nebst Kameraaussetzern die Geduld des Zuschauers. Aber der Film hat auch einige wirklich spannende und blutige Momente, auch wenn die Story das Genre nicht neu erfindet.